Anästhesie
Was versteht man unter Narkose?
Eine Allgemeinanästhesie ist kein normaler Schlaf. Sie kombiniert Muskelentspannung mit der Ausschaltung des Bewusstseins und des Schmerzempfindens. Erreicht wird dieser Zustand durch eine sinnvolle und individuell zu bestimmende Kombination verschiedener Medikamente. Entsprechend der jeweiligen Indikation wählen wir immer das schonendste Verfahren. Bei wenig schmerzhaften Maßnahmen, können die Narkosepräparate geringer dosiert werden oder es werden kürzer wirksame Mittel eingesetzt.
Unser Ziel ist es, Narkoserisiken weitestgehend zu minimieren. Zur Einschätzung der individuellen Situation ist eine eingehende Allgemeinuntersuchung des Patienten notwendig. Bei bekannten gesundheitlichen Einschränkungen oder bei Risikopatienten raten wir Ihnen vor der Narkose gegebenenfalls zu weiterführender Diagnostik (z. B. Herzultraschall oder Blutuntersuchungen). Auch aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie uns über eventuelle Vorerkrankungen informieren. In einigen Fällen kann es sinnvoll erscheinen, herzkranke Patienten zunächst mit entsprechenden Medikamenten einzustellen oder nierenkranke Tiere einige Stunden mittels Dauertropfinfusion ideal auf die Anästhesie vorzubereiten.
Wie läuft die Narkose ab?
Wenn Sie Ihr Tier für einen Eingriff in Allgemeinanästhesie zu uns bringen, können Sie gerne so lange bei ihm bleiben, bis es schläft. In fast allen Fällen erhalten die Tiere zunächst einen Venenzugang, über den die einleitenden Narkosemedikamente verabreicht werden. Die Schlafwirkung tritt innerhalb von Sekunden ein. Anschließend wird die Narkose mit Inhalationsgas und Sauerstoff über einen Tubus in der Luftröhre weiter aufrechterhalten. Mit Hilfe verschiedener Überwachungsgeräte werden dabei Herzfrequenz, Atemfrequenz, Sauerstoff- und CO2-Gehalt des Blutes ständig kontrolliert und dokumentiert. So können auch bei Risikopatienten kritische Situationen frühzeitig erkannt werden. Die Untersuchung zusätzlicher relevanter Blutparameter kann in unserem praxiseigenen Labor jederzeit sofort durchgeführt werden.
Während jeder Narkose wird den Patienten körperwarme Infusionslösung verabreicht. Das dient neben den ebenfalls zum Einsatz kommenden Wärmematten, Wärmekissen und Wärmelampen der Aufrechterhaltung der normalen Körpertemperatur.
Auch in und nach der Aufwachphase werden die Tiere intensiv überwacht und bleiben weiter an der Dauertropfinfusion, bis sie vollständig kreislaufstabil und gehfähig sind. Erst dann kann die Entlassung erfolgen.
Wie lange darf vor einer Narkose nicht gefüttert werden?
Acht Stunden vor der geplanten Narkose darf der Patient nicht mehr gefüttert werden. Wasser kann ohne Einschränkung zur Verfügung gestellt werden. Welpen und Heimtiere müssen nicht nüchtern bleiben.
Bitte achten Sie auch darauf, dass Hunde am Tag des Eingriffes draußen nichts aufnehmen (z. B. Gras). Katzen sollten über Nacht im Haus gehalten werden, um die Futteraufnahme sicher ausschließen zu können.
Wenn Sie Ihr Tier am Tag der Operation/Untersuchung wieder nach Hause holen, können Sie eine kleine Portion des gewohnten Futters verabreichen, sofern nichts anderes besprochen wurde.